Rückblick auf den 15. Nationale Wandertag der «Schweizer Familie» 2023
Das war der Wandertag am 2. September 2023 in Engelberg
Ein strahlendes Volksfest
Gegen 4000 Menschen reisten an zum Nationalen Wandertag der «Schweizer Familie» in Engelberg. Bei grandiosen Wetter genossen sie Touren durch die Natur und das Beisammensein auf dem Festplatz.
-Text Fabienne Eichelberger
- Fotos Daniel Ammann
Die Stimmung in Engelberg war bereits vor dem Start der geführten Wanderungen ausgelassen: Im Kurpark wurde schon morgens geschunkelt, gejuchzt und da und dort zu volkstümlichen Klängen das Tanzbein geschwungen. Während einige Frühaufsteher bereits Hügel erklommen und Bächen entlang marschierten, wärmten sich weitere Teilnehmende des 15. Nationalen Wandertags der «Schweizer Familie» so für ihre bevorstehenden Routen auf. Dies diente jedoch bloss den Muskeln und Gelenken. Frieren musste am vergangenen Samstag niemand. Engelberg begrüsste seine Gäste mit warmen Temperaturen und strahlend blauem Himmel. Gegen 4000 Menschen pilgerten an diesem prächtigen Spätsommertag zum Festgelände, cremten sich mit Sonnenschutz ein und bedeckten ihre Köpfe mit Dächlikappen.
«Zum Glück ist es nicht über 30 Grad. Dann wäre ich nicht gekommen», scherzte Fabienne Louves, die zusammen mit ihrem Freund Luca Schneider und Zwergpudel Henry eine Wandergruppe auf der Familienroute begleitete.
Sie führte zunächst entlang festlich beflaggter Gassen und durch den Hof des Klosters Engelberg, das Fabienne Louves sogleich an ihre Rolle als Nonne im Musical «Sister Äct» erinnerte. Doch die Musikerin war nicht zum Singen und Tanzen da, sondern zum Wandern. Motiviert setzte sie sich an die Spitze des Wanderzuges. Hündchen Henry hielt wacker Schritt – schliesslich war er bereits trainiert: «Kürzlich wanderten wir mit ihm entlang des Oeschinensees», erzählte Fabienne Louves. Allerdings hätten sie und Luca den Zwergpudel am Schluss tragen müssen. In Engelberg war dies nicht nötig.
Die 9-jährige Fiona aus Alpnach OW durfte Henry für einige Meter an die Leine nehmen. Sie war gemeinsam mit ihrer Grossmutter Ursula Kaiser unterwegs und freute sich schon auf das Konzert von Kunz, das am Abend auf dem Programm stand. «Wir haben in der Schule seinen Song ‹Chliini Händ› geübt», erzählte sie stolz.
Der Mittagsrast beim Campingplatz Eienwäldli wurde von anderer Musik begleitet: «Das bist doch du», sagte Luca Schneider plötzlich zu Fabienne. Tatsächlich: Aus den Lautsprechern beim Verpflegungsstand erklang Louves’ Song «Bitte lüg mi a».
Gestärkt mit Bratwurst, Älplermagronen oder Raclette ging es dann noch rund 30 Minuten entlang des Aabachs zurück zum Festplatz. Dort angekommen, meinte Fabienne Louves: «Ich hätte noch weiter wandern können. Es war so schön.»
Amelie war eine Heldin
Für eine längere Tour entschieden hat sich Kurt Aeschbacher. Er begleitete die mittelstrenge Route, welche die Wandergruppe gleich zu Beginn herausforderte. Einer nach dem anderen musste beim Einstieg in die Aaschlucht über dicke Abwasserrohre klettern. Der bald 75-jährige Ex-TV-Moderator meisterte das Hindernis leichtfüssig. Sorgen machte er sich erst, als er eine wackelige Hängebrücke erspähte. Allerdings nicht, weil er nicht schwindelfrei wäre, sondern wegen seiner Hündin Amelie. «Aber sie war eine Heldin und hat Mut bewiesen», erzählte Kurt Aeschbacher im Nachhinein. Er bedauerte, dass er nicht mit restlos allen seinen 300 Mitwanderer plaudern konnte – «dafür habe ich mit gefühlt 299 ein Selfie gemacht», sagte er schmunzelnd.
Auch Sandra Boner posierte auf ihrer Wanderung, der strengsten Route, fleissig für Bilder. Als Fotografen waren ihre Söhne Nelson, 14, und Miles, 12, zur Stelle. Sie bewiesen Energie und Ausdauer und bewältigten den steilen Anstieg zu Beginn der Strecke wie ihre prominente Mutter mühelos. Und das, obwohl die «Meteo»-Moderatorin von sich behauptete, «kein Wandervogel» zu sein. Auf den Nationalen Wandertag hatte sie sich jedoch gefreut und deshalb in der «Meteo»-Ausgabe vom Mittwoch extra Engelberg auf der von Sendung zu Sendung unterschiedlich beschrifteten Wetterkarte platziert. Sie sei erleichtert gewesen, als sich nach dem Hudelwetter anfangs Woche wieder ein Hoch angekündigt hatte.
Genauso erging es dem OK rund um Andres Lietha und Madlaina Hui von Engelberg-Titlis Tourismus. Sie und ihre rund 100 Helfer sorgten für verschiedene Attraktionen auf den Wanderrouten, wie auch für Verpflegung und Unterhaltung auf dem Festplatz.
Keinen Wandertag verpasst
So zeigte etwa der Falkner Norbert Wyssen eine Show mit seinen Greifvögeln, im Kursaal fand das Märchenfestival «Klapperlapapp» statt und bei Beat Mathis konnte man sich im «Chlefele» versuchen.
Unter den Festbesuchern befanden sich viele treue Wandertag-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer. Mit ihrem grünen T-Shirt mit dem Aufdruck «Schweizer Familie, Nationaler Wandertag Gais», entlarvte sich Elsbeth Schneider aus Henggart ZH rasch also solche. Der Wandertag in Gais fand vor zehn Jahren statt. Die 74-Jährige sagte dann auch: «Ich habe noch keinen Wandertag verpasst.» Und aus Trub BE, dem letztjährigen Austragungsort, reiste eine über 30-köpfige Gruppe an. Wie alle Wandertags-Fans interessierte sie vor allem eines: Wo findet der Wandertag 2024 statt?
Gegen 16.30 Uhr wurde das Geheimnis gelüftet. Daniel Dunkel, Chefredaktor der «Schweizer Familie» verkündete: «Wir gehen nach Willisau.» Wie es die Tradition will, übergaben die Engelberger den Wanderstock an Corinne Müller von Willisau Tourismus. Sie zeigte sich beeindruckt davon, was ihre Vorgänger auf die Beine gestellt haben und sagte: «Wir freuen uns, den Leserinnen und Leser der ‹Schweizer Familie› unsere historische Altstadt zu zeigen und haben bereits gutes Wetter bestellt.»
Zuerst wurde aber in Engelberg kräftig gefeiert – getreu dem Songtitel von Sina «Wänn nit jetz wänn dä». Die Walliser Sängerin begeisterte das Publikum mit einem stimmgewaltigen Auftritt und verabschiedete es mit den Worten: «Heit Gott vor Öigu und der Tifel unner de Tschaaggä.» Für alle, die nicht aus dem Wallis kommen: «Habt Gott vor Augen und den Teufel unter den Beinen.» Im Anschluss gab Kunz seine Hits zum Besten. Der Luzerner brachte Gross und Klein zum Tanzen und Toben, bis bei der Zugabe der Strom ausfiel. Aber kein Problem für seine textsicheren Fans: Diese sangen «Lüüt so wie mer» kurzerhand selbst zu Ende.

Organisatoren und Sponsoren
Petra Baur von Tamedia, Cagla Üstgelen von Gebro Pharma, Renato Verona von Rukka, Alexandra und Michael Furler von Furler Productions, Chiara Sansoni von Baumeler Reisen, «Schweizer Familie»-Chefredaktor Daniel Dunkel, Björn Lichtensteiger von Gebro Pharma, Madlaina Hui, Raja Bammert, Hans Häcki und Petra Liem von Engelberg-Titlis Tourismus, Jasmina Sarajlic von Delica, Pius Ziegler von den Obwaldner Wanderwegen, Sibylle Bischler von Lowa Schuhe, Marie-Louise Werren von der Brauerei Locher, Corinne Müller von Willisau Tourismus, Talammann Alex Höchli und Andres Lietha von Engelberg-Titlis Tourismus. (v.l.).
Der nächste Nationale Wandertag der «Schweizer Familie» findet am 7. September 2024 in Willisau LU statt.
Der 15. Nationale Wandertag der «Schweizer Familie» wurde unterstützt von:

Wanderroute 1 - Familienwanderung
Einfache Wanderung - 1.75 h
Start um 9.30, 10.30 und 11.30 Uhr.
Um 10.30 Uhr begleitet Fabienne Louves die Wanderer.
Route
Start Kurpark – Klosterhof – Ochsenmatt – Oberberg – Holz – Wegscheid – Bannwald - Eienwäldi (Mittagspause mit Festwirtschaft und Kinderprogram) - der Engelbergeraa entlang zurück zum Kurpark
Dauer
Gehzeit 1 Std. 45 Min. / 7.2 km
Auf- u. Abstieg 76m / 77m
1000 bis 1056 m ü. M.

Wanderroute 2 - Kempinski-Wasserweg

Mittlere Wanderung
Variante mit Shuttle 1.75 h
Variante ohne Shuttle 3.25 h
Start um 9.15 Uhr, 10.15 Uhr und 11.15 Uhr.
Um 10.15 Uhr begleitet Kurt Aeschbacher die Wanderer.
Route
Start Kurpark – Eugeniesee – Aaschlucht – Widerwäll – Tonis Balm - Arnibrügg (Mittagpause mit Festwirtschaft/ Jodeln mit Fredy Wallimann - ca 12:00-14:00 Uhr) zurück mit Shuttle ab Obermattrank oder zu Fuss via Bergwald – Grünenwald – Studentenweg - Kurpark
Dauer (komplette Route ohne Shuttle)
Gehzeit 3 Std. 15 Min. / 10.3 km
Auf- u. Abstieg 414m / 414m
671 bis 1028 m ü. M.

Wanderroute 3 - Titlis-Panoramaweg
Schwere Wanderung - 3.5 h
Start um 9 Uhr, 10 Uhr und 11 Uhr.
Um 9 Uhr begleitet Sandra Boner die Wanderer.
Route
Start Kurpark – Shuttle Horbis – Pfaffen – Zieblenzopf – Alp Zieblen (Znünipause mit Kaffee und Kuchen) – Rinderalp – Staldiboden – Alp Dagenstall (Mittagspause mit Festwirtschaft) – Widderen – Mittelwald – Restaurant Wasserfall – Shuttle zurück zum Kurpark
Dauer
Gehzeit 3 Std. 30 Min. / 7.4 km
Auf- u. Abstieg 1066m / 1673m
811 bis 1277 m ü. M.
1: Familienwanderung
2: Kempinski-Wasserweg
3: Titlis-Panoramaweg
Engelberg
Gastgeber ist dieses Jahr das imposante Dorf Engelberg. Wandern Sie mit uns durch die grandiose Berglandschaft. Bekannte Persönlichkeiten begleiten Sie dabei. In Engelberg erwartet Sie ein Rahmenprogramm mit Festwirtschaft und viel Musik.
Buchungen und Bedingungen
Die Angebote sind telefonisch oder per E-Mail/Website buchbar. Bitte das Stichwort «Wandertag Schweizer Familie» angeben. Das Angebot ist ausschliesslich für Übernachtungen im Zeitraum von Freitag, 1. bis Montag, 4. September 2023 gültig. Angebot gültig, solange Zimmer verfügbar.
Wander-Eldorado Engelberg
Die Natur- und Bergwelt erstreckt sich von der Talsohle bis auf 3000 Meter über Meer. Von gemütlichen Themenwanderwegen über Abenteuerspielplätze und Mehrtageswanderungen bis zu hochalpinen Bergtouren ist alles möglich.

Little Patagonia Stäuber-Wanderung (9,5 km, 3 h, mittel)
Bergauf der Aa entlang Richtung Fürenalp oder umgekehrt hinunter ins Surenental? Die Wanderung führt durch ein Juwel über Alpwiesen, vorbei am Stäuber-Wasserfall. Nicht umsonst wird das Tal «Little Patagonia» genannt. Einen Besuch wert ist die Alpkäserei mit Käser Florentin Spichtig auf der Alp Surenen, weitere Beizli und Alpkäsereien laden zu einer Rast ein. Mit den Seilbahnen Stäfeli–Äbnet und Engelberg–Fürenalp oder gar dem Rundreise-Ticket Fürenalp–Äbnetalp kannst du die Tour deinen Bedürfnissen anpassen.

4-Seen-Wanderung (max. 20 km, 7,5 h, mittel bis schwer)
Die Route gehört zu den schönsten Panorama-Wanderungen der Schweiz, abwechlungsreiche Pfade, fantastische Ausblicke, türkisblaue Seen und gemütliche Berggasthäuser. Die Wanderung führt auf Bergwanderwegen von Engelberg ins Melchtal und passiert dabei 4 Seen. Dabei begeistert die fantastische Aussicht auf den Titlis und der Blick bis ins Berner Oberland. Spar dir die ersten 800 Höhenmeter und lege diese mit dem Titlis Xpress zurück und passe die Tour mit Sesselliften genau an deine Bedürfnisse an. Zurück gehts mit dem Zug, entlang des Sarner- und Vierwaldstättersees.

Trübsee Schmugglis Sbrinz Weg (3,6 km, 1.5 h, leicht)
Auf Trübsee angekommen, ist der Schmugglis Sbrinz Weg zum Untertrübsee die Bergwanderung für Kinder ab 6 Jahren, um die Tradition des Sbrinz besser kennenzulernen, denn die Historische Route führte über Engelberg. Auf dem Weg gibt es sechs knifflige Rätsel zu lösen und dabei von Zöllnern und Hexen unentdeckt zu bleiben. Um die Rätsel zu lösen, benötigst du einen Holztaler, der vor Ort gekauft werden kann. Übrigens lässt es sich in Schmugglis Erlebniswelt und Spielplätzen ideal verweilen und austoben!

Brunni – Holzkugelpfad (4 km, 2 h, mittel), Kitzelpfad (0,2 km, 10 min, sehr leicht) und Härzlisee
Mit der Brunni-Bahn bis Ristis, die letzten Höhenmeter zum Härzlisee kannst du mit wunderschöner Aussicht entlang des Panoramawegs zurücklegen. Der Holzkugelpfad macht die Wanderung gerade für Kids kurzweilig. Beim See erwartet dich auf dem Kitzelpfad Wellness für Arme und Füsse. Mutige wagen einen Sprung in den erfrischenden See oder versuchen sich an einem der Klettersteige. Speziell für Familien und Geniesser ist das Gebiet ein Paradies.